Hochzeitsgedichte
"Im Schlafgemach, fern von dem Feste, sitzt Amor dir getreu und wacht, dass nicht die List mutwill'ger Gäste das Brautbett dir unsicher macht." So beschrieb Deutschlands bedeutendster Dichter, Johann Wolfgang von Goethe bereits vor mehr als zweihundert Jahren die Freuden und vermeintlichen Leiden der Hochzeitsnacht. Und auch heute noch sind dem Brautpaar und ihren Gästen vorgetragene Gedichte oftmals der eigentliche Höhepunkt der Zeremonie.
Inhaltsverzeichnis
Um das Navigieren auf dieser Seite so einfach wie möglich zu gestalten, empfiehlt sich die Nutzung unseres Inhaltsverzeichnisses.
- Neueste Gedichte zur Hochzeit
- Bilder mit Hochzeitsgedichten
- Schöne Hochzeitsgedichte
- Kurze Hochzeitsgedichte
- Lustige Hochzeitsgedichte
- Hochzeitsgedichte für Kinder
- Video mit Gedichten zur Hochzeit
- Wissenswertes zum Thema Gedichte zur Hochzeit
Neueste Gedichte zur Hochzeit
Hier finden Sie die letzten fünf Einträge aus unserem Archiv.
Zwei Menschen - von Amor getroffen -
Autor: Jutta KieberKategorie: Lustige Hochzeitsgedichte
Zwei Menschen - von Amor getroffen -
fühln sich ganz plötzlich wie besoffen,
wenn sich die Blicke tief gefunden,
in einem Bruchteil von Sekunden.
Und stimmt dann auch noch die Chemie,
dann gibt es Liebe - aber wie!
Die besten Glückwünsche zur Hochzeit.
Zusammen
Autor: unbekanntKategorie: Kurze Hochzeitsgedichte
Lasst Euch stets von der Liebe leiten,
Ihr sollt in guten wie in schlechten Zeiten,
immer treu zusammen steh'n und so
durch's ganze Leben geh'n.
Hochzeitssegen
Autor: Reinhard ZerresKategorie: Schöne Hochzeitsgedichte
Wo zwei Herzen sich berühren,
tut der Himmel Türen auf.
Bei zwei Herzen, die sich lieben,
gibt er seinen Segen drauf.
Jetzt, wo Ihr Euch habt entschieden,
vor den Traualtar zu gehen,
lässt er Euch im Glanz der Liebe
weit hinein ins Innere sehen.
Ehehafen
Autor: unbekanntKategorie: Lustige Hochzeitsgedichte
Hochgesteckte Ziele, die Taschen voll mit Geld,
Singen, Tanzen, Amüsieren,
Reisen um die Welt.
Der Ehering an Deiner Hand,
hält Deinen Rücken an der Wand,
gesungen wird im Badezimmer,
ferne Länder siehst du nimmer,
getanzt wird, wenn die Kinder schlafen,
herzlich willkommen im Ehehafen.
Lebenslänglich
Autor: Friedrich MorgenrothKategorie: Kurze Hochzeitsgedichte
Denk ich an Euch, ist mir nicht bänglich:
Ihr passt zusammen - lebenslänglich!
Geht allezeit im gleichen Schritt,
dann gehen Glück und Liebe mit!
Glück und Segen mögen alle Zeiten
durch ein langes Leben Euch begleiten!
Hinweis:
Wir stellen ständig neue "Gedichte zur Hochzeit" zur Verfügung. Sollten Sie ein Hochzeitsgedicht verfasst haben, würden wir uns freuen, wenn Sie dieses bei uns eintragen würden. Gedichte zur Hochzeit eintragenBilder mit Hochzeitsgedichten
In unserer Bildergalerie finden Sie unzählige Bilder mit Gedichten zur Hochzeit. Nutzen Sie bitte die Pfeile unten, um sich weitere Bilder anzuschauen oder zum letzten Bild zurückzukehren.
Hinweis: Ihnen gefällt ein Bild aus unserer Galerie und Sie möchten es weiterverwenden? Dies ist kein Problem, sofern Sie ein paar kleine Voraussetzungen erfüllen, die in unseren Nutzungsbedingungen geregelt sind.
Schöne Hochzeitsgedichte
Zur Hochzeit bekommt das Brautpaar unzählige Hochzeitswünsche. Die meisten sind sich sehr ähnlich, da man im Prinzip immer dasselbe wünscht. Glück, Erfolg, Liebe.
Abwechslung muss also her! Am besten in Form von Karten oder Nachrichten in denen Hochzeitssprüche oder eben schöne Hochzeitsgedichte stehen.
Die meisten Hochzeitsgäste sind keine geborenen Dichter. Es ist schwer, angemessene Texte zu verfassen, die sich reimen oder auch nur annähernd poetisch sind. Allein schon das Verfassen von kurzen und aussagekräftigen Hochzeitssprüchen hat es in sich. In Reimform fällt alles noch wesentlich schwieriger aus. Genau geswegen haben wir im Folgenden einige Beispiele für schöne Gedichte zur Hochzeit für Sie gesammelt.
Selbst die glücklichste der Ehen
Autor: Friedrich Wilhelm Gotter
Selbst die glücklichste der Ehen,
Tochter, hat ihr Ungemach;
selbst die besten Männer gehen
öfters ihren Launen nach.
Wer sich von dem goldnen Ringe
Goldne Tage nur verspricht,
o, der kennt den Lauf der Dinge
und das Herz des Menschen nicht.
Manche wirft sich ohne Sorgen
in des Gatten Arm wie du
und beweint am nächsten Morgen
ihre Freiheit, ihre Ruh.
Aus dem Sklaven ihrer Blicke
wird ein mürrischer Tyrann;
banger Kummer folgt dem Glücke,
das mit ihrem Traum zerrann.
Doch dein Glück dir selbst zu schaffen,
Tochter steht in deiner Hand:
die Natur gab dir die Waffen,
gab dir Sanftmut und Verstand.
Lerne deines Gatten Herzen
liebevoll entgegengehen,
leichte Kränkungen verschmerzen,
kleine Fehler übersehn.
Der Bräutigam an die Braut
Autor: Friedrich Wilhelm Gotter
Nimm hin den Ring der Treue,
Dies Bild der Ewigkeit!
O, dass Misstraun oder Neue
Seinen Anblick nie entweihe!
Dass es unsres Bundes Herzlichkeit
Jeden Morgen dir erneue!
Dass noch einst, durchströmt von Dankbarkeit,
Sich dein Herz der langen Reihe
Hochzeitswunsch
Autor: Friedrich von Logau
Wertes Paar! das ganze Leben
Sei bei euch ein steter Krieg,
So dass Beiden sei gegeben
Gleiche Beut und gleicher Sieg.
Kämpft mit Liebe gegen Liebe,
Und mit Treu kämpft gegen Treu;
Dass euch Zwiespalt nie betrübe,
Niemals auch der Kauf bereu.
Das Brautgemach
Autor: Richard Wagner
Treulich geführt ziehet dahin,
wo euch in Frieden die Liebe bewahr!
Siegreicher Mut, Minnegewinn
eint euch in Treue zum seligsten Paar.
Streiter der Tugend, schreite voran!
Zierde der Jugend, schreite voran!
Rauschen des Festes seid nun entronnen,
Wonne des Herzens sei euch gewonnen!
Duftender Raum, zur Liebe geschmückt,
nehm euch nun auf, dem Glanze entrückt.
Treulich geführt ziehet nun ein,
wo euch in Segen die Liebe bewahr!
Siegreicher Mut, Minne so rein
eint euch in Treue zum seligsten Paar!
Am Tag der Vermählung
Autor: Gottfried August Bürger
O Bräutigam, welch eine Braut
wird deinem Arm zur Beute!
Bei meiner Leier schwör ich's laut:
Die Krone schöner Bräute!
Rechte Heiratskunst
Autor: Simon Dach
Tragt einander mit Geduld,
Niemand lebt doch außer Schuld;
Glaubt nicht einem jeden Traum,
Gebt dem Satan nirgends Raum.
Stört ein Windchen Eure Ruh,
Mault nicht, sprecht Euch wieder zu.
Gesegnete Glückwünsche zur Hochzeit!
Oktobernacht
Autor: N.Velasco
Kleine Schritte haben wir gemacht, angefangen in einer Oktobernacht.
Von "ich würde ja - es geht aber nicht", zu Krankenpflege,
guter Freund, Essen gehn und "ich hab von Dir geträumt."
Von Spieleabenden und ersten Talks, zu vorsichtigen Umarmungen und gemeinsamen Walks.
Ein Hin und ein Her war´s ohne Gleichen. Sollten wir einander wirklich wieder weichen??
Doch immer war da diese Kraft, seit wir uns trafen in dieser Oktobernacht.
An diese Kraft haben wir immer geglaubt. Sie hat uns aller Zweifel beraubt.
Sie hat alles Übel von Außen abgewehrt und allen Neidern unsere Nähe verwehrt.
Und nun naht also der Tag, wo aus "Nein" ein "Ja" werden mag.
So soll es sein, so steht es geschrieben - Ich werde Dich für immer lieben.
Und ist unsere Zeit in diesem Leben vollbracht, werd ich Dich im nächsten wieder finden - wieder wie einst in einer Oktobernacht.
Gerechtigkeit des Lebens
Autor: EEE
Gerechtigkeit des Lebens,
ich fragte mich oft, was ist das bloß.
Der Eine sucht das Glück vergebens,
dem Andern fällt es in den Schoß.
Suchend habe ich Jahre verschwendet,
und oft über mein Schicksal geklagt.
Jetzt ist meine Suche beendet;
In Dir fand ich größeres Glück,
als ich jemals zu hoffen gewagt.
Hochzeit
Autor: Siegfried Peche
Wenn du liebst mußt du berühren
Die Geliebte muß dich spüren
denn sonst wirkt die Liebe nicht
Dann vibrieren Rezeptoren
wie Gesang in deinen Ohren
und es klingt wie ein Gedicht
Die taktilen Sinneszeichen
dürfen niemals von dir weichen
wenn du die Geliebte spürst
...über ihren Körper fließt du
neuronal und nervlich gießt du
wenn du sie ins Glück entführst
Und der Extase göttlich Schwur
bedarf taktiler Sinne nur
so ist die Liebe fast vollkommen
Und haucht sie dir ein seelig " ja "
ist nichts mehr so wie es mal war
dann hast du sie zur Frau genommen
Ich und du
Autor: Friedrich Hebbel
Wir träumten voneinander
Und sind davon erwacht.
Wir leben, um uns zu lieben,
Und sinken zurück in die Nacht.
Du tratst aus meinem Traume,
Aus deinem trat ich hervor,
Wir sterben, wenn sich Eines
Im andern ganz verlor.
Auf einer Lilie zittern
Zwei Tropfen, rein und rund,
Zerfließen in Eins und rollen
Hinab in des Kelches Grund.
Auf das Brautpaar
Autor: unbekannt
Auf das Brautpaar wollen wir heute das Glas erheben,
es soll glücklich sein mit dem Eheleben.
Die Liebe steht natürlich an erster Stelle,
hoffentlich trägt der ... die ... heute noch über die Schwelle.
Denn alte Bräuche sollen Glück bringen,
wir wollen heute zudem noch das Tanzbein schwingen.
Doch zuerst wollen wir jetzt das Brautpaar ehren
und unser Gläschen Sekt endlich leeren!
Gemeinsam
Autor: unbekannt
Geht gemeinsam froh durchs Leben,
um dem Dasein Sinn zu geben.
Habt Geduld und viel Verständnis,
denn dann kommt Euch die Erkenntnis,
dass die ganze schöne Welt
Liebe nur zusammenhält.
Alles wird Euch dann gelingen
und Euch so viel Freude bringen
dass kein Unglück Euch erreicht,
denn die Liebe machts Euch leicht,
Schweres leicht zu überwinden
und das große Glück zu finden.
Die Ehe
Autor: Theobald Kerner
Die Ehe ist das Ruhen zweier Herzen,
da ist kein Sehnen mehr und ist kein Schmerzen,
da ist kein Suchen, nein, man hat gefunden.
Man lebt und lebt, doch nimmer zählt man Stunden.
Es ist ein Leben, wie zwei Bäume leben,
die ihre Wurzeln ineinander weben,
treuinnig mit den Zweigen sich umfassen;
kommt auch ein Sturm, keins kann vom andern lassen.
Die Sturmnacht hat uns vermählt
Autor: Hugo von Hofmannsthal
Die Sturmnacht hat uns vermählt
In Brausen und Toben und Bangen:
Was unsre Seelen sich lange verhehlt,
Da ist‘s uns aufgegangen.
Ich las so tief in deinem Blick
Beim Strahl vom Wetterleuchten:
Ich las darin mein flammend Glück,
In seinem Glanz, dem feuchten.
Es warf der Wind dein duftges Haar
Mir spielend um Stirn und Wangen,
Es flüsterte lockend die Wellenschar
Von heißem tiefem Verlangen.
Die Lippen waren sich so nah,
Ich hielt dich fest umschlungen;
Mein Werben und dein stammelnd Ja,
Die hat der Wind verschlungen
Dem Hochzeitspaar
Autor: Joachim Ringelnatz
Eure Hochzeitssonne scheint.
Wir hoffen, dass ihr es ehrlich meint.
Wenn wir nach zwei, drei, acht, zehn-
Jahren euch wiederseh'n,
hoffen wir, dass wir euch dann noch versteh'n.
Und wenn ihr dann - hinterher, zu zweit -
noch glücklicher als mit uns seid,
noch gleich verliebt nach Probezeit,
doppelter Freude und halbem Leid,
dann freut uns Freunde das sehr.
Dann sollen sich Hände wie heute fassen.
Wir treten respektvoll zurück:
Eine Zweitwelt wird vom Stapel gelassen.
Mit Gott! Viel Glück!
Zur Hochzeit
Autor: unbekannt
Euch beiden wird das schönste Fest gegeben,
ein Fest, wie es nie wieder kehrt.
Verbunden seid ihr nun fürs ganze Leben,
viel Freude sei euch stets beschert.
All eure Tage mögen ohne Sorgen,
im wahren Glück an euch vorüber ziehn,
gleich einem schönen heiteren Frühlingsmorgen,
soll euch das Leben immer neu erblühn.
Doch ohne Jammern und ohne zu verzagen,
müsst ihr vereint auch Schweres miteinander tragen.
Beschert sei euch auf dieser Welt,
allzeit Liebe und reichlich Geld.
O glücklich, wer ein Herz gefunden
Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
O glücklich, wer ein Herz gefunden,
das nur in Liebe denkt und sinnt
und mit der Liebe treu verbunden
sein schön'es Leben erst beginnt.
Wo liebend sich zwei Herzen einen,
nur eins zu sein in Freud und Leid,
da muss des Himmels Sonne scheinen
und heiter lächeln jede Zeit.
Hochzeit
Autor: Heinrich Heine
Das ist ein Flöten und Geigen,
Trompeten schmettern drein;
Da tanzt den Hochzeitreigen
Die Herzallerliebste mein.
Das ist ein Klingen und Dröhnen
Von Pauken und Schalmein;
Dazwischen schluchzen und stöhnen
Die guten Engelein.
Vereinigung
Autor: unbekannt
Wenn sich zwei Herzen vereinen
die Sonne wird für sie scheinen.
Wenn sich zwei Herzen finden.
Dürfen sie sich für die Ewigkeit binden.
Wenn sich zwei Herzen lieben,
werden sie zufrieden.
Wirklichkeit
Autor: unbekannt
Was ihr ersehnt schon lange Zeit,
das ist seit heute Wirklichkeit.
Euer schönster Traum ist wahr,
Ihr zwei nun jetzt ein Ehepaar.
Lasst Euch von der Liebe tragen,
in guten wie in schlechten Tagen
in Treue zu einander stehen,
gemeinsam so durch's Leben gehen
Dann wird Euch zu allen Zeiten
Gottes Segen stets begleiten.
Liebe
Autor: unbekannt
Wenn du ihn gefunden hast,
den anderen, der der an dich denkt,
der deine Schritte lenkt,
der deinem Herzen Freude schenkt.
Wenn du ihn gefunden hast,
den anderen, der dich versteht,
mit dem du teilst, der mit dir geht.
Wenn du ihn gefunden hast,
den anderen, von dem dich nichts mehr trennt,
dann hast du das, was man Liebe nennt.
An ein Brautpaar
Autor: Friedrich Wilhelm Gotter
An ein Brautpaar
O, lebt und liebt Euch, nach der Sitte
Der goldnen Zeit, als eine Hütte
Die Liebenden umschloss, die willige Natur
Aus ihrem Überfluss sie nährte,
Und ihnen Bach und Wald und Flur
Die Mittel der Zufriedenheit gewahrte!
Durch Euer Beispiel angereizt.
Bekehre sich, wer schon allmählich an der Küste
Kurze Hochzeitsgedichte
Die Hochzeit sollte einer der schönsten Tage im Leben zweier Menschen sein. Freunde und Verwandte möchten ihre Glückwünsche zum Ausdruck bringen - vielleicht auch ein paar gute Ratschläge oder Lebensweisheiten übermitteln. Kurze Hochzeitsgedichte sind dafür immer eine gute Wahl. Ob auf der klassischen Glückwunschkarte, per E-Mail oder bei Facebook und Co.: Gedichte kommen gut an und sind immer von Herzen.
Auch als Teil einer Rede oder kurzer Einstreuer beim Hochzeitsmahl sorgt ein Gedicht für besinnliche oder auch heitere Momente. Gereimte Gedanken sind für ein Brautpaar eine bleibende und schöne Erinnerung an den gemeinsamen Start ins Eheleben. Als Anregung haben wir für Sie einige romantische, bewegende und manchmal auch augenzwinkernde Gedichte zur Hochzeit zusammengestellt.
Beide
Autor: Johann Heinrich Voß
Gott mög' Euch beiden, so wie heut,
In Eurem ganzen Leben,
Gesundheit, Fried' und Einigkeit,
Und Wein und Braten geben;
In Glück und Unglück frohen Mut,
Und immer volle Fässer!
Denn volle Fässer sind sehr gut;
Zufriedenheit ist besser!
Schwerelos
Autor: unbekannt
Schwerelos und taumelnd vor Glück
dieser Tag kommt nie zurück,
doch die Kraft aus diesen Stunden
wird Euer Leben abrunden.
Der schönste Anblick
Autor: Justinus Kerner
Schön ist’s, wenn zwei Sterne
Nah sich stehn am Firmament,
Schön, wenn zweier Rosen
Röte ineinander brennt.
Doch in Wahrheit! immer
Ist’s am schönsten anzusehn:
Wie zwei, so sich lieben,
Selig beieinander stehn.
Das ist die rechte Ehe
Autor: Emanuel Geibel
Das ist die rechte Ehe,
wo zweie sind gemeint,
durch alles Glück und Wehe
zu pilgern treu vereint:
Der eine Stab des andern
und liebe Last zugleich,
gemeinsam Rast und Wandern,
und Ziel das Himmelreich.
Ein Eh'stand ist alsdann beglückt
Autor: Christian Fürchtegott Gellert
Ein Eh'stand ist alsdann beglückt,
wenn eins sich in das andre schickt,
wenn eins das andre liebt und scheut,
er nicht befiehlt, sie nicht gebeut,
und beide so behutsam sind,
als wollten's erst einander frein.
Gemeinsam alles tragen
Autor: unbekannt
Gemeinsam alles tragen:
Die Freude und den Schmerz.
Gemeinsam alles wagen:
Das bindet Herz an Herz.
So sollt Ihr vorwärts schauen,
und so schaut Ihr zurück:
Aus liebendem Vertrauen
erwächst beständ'ges Glück.
O glücklich, wer ein Herz gefunden
Autor: Hoffmann von Fallersleben
O glücklich, wer ein Herz gefunden,
das nur in Liebe denkt und sinnt –
und mit der Liebe treu verbunden,
sein schön'res Leben erst beginnt.
Die Liebe hemmet nicht
Autor: Matthias Claudius
Die Liebe hemmet nicht;
Sie kennt nicht Tür noch Riegel
und dringt durch alles sich;
Sie ist ohn’ Anbeginn,
schlug ewig ihre Flügel,
und schlägt sie ewiglich.
Zwei Menschen
Autor: unbekannt
Zwei Menschen, die sich finden
und aneinander binden,
wenn sie sich Treue schwören,
dem anderen ganz gehören,
dann ist es wunderbar
und Liebe ganz und gar.
Gefühl
Autor: unbekannt
Vergesst nie das Gefühl an diesem Tag,
das euch noch lang begleiten mag!
Seid immer füreinander da
und haltet zusammen, Jahr für Jahr!
Seid immer treu und ehrlich zueinander,
dann bringt euch nichts und niemand auseinander!
Zusammenwandern
Autor: unbekannt
Ich wünsch Euch - einem mit dem andern -
ein fröhliches Zusammenwandern
getrosten Mutes, Hand in Hand,
hinein in ein glückliches Zukunftsland.
Was Ihr erreicht, wo Ihr auch schreitet,
was Euch das Leben alles bereitet
an Freuden und Leiden, an Glück und Pein:
Ihr sollt stets eins und einig sein!
Es muss was Wunderbares sein
Autor: Oskar von Redewitz
Es muss was Wunderbares sein
ums Lieben zweier Seelen!
Sie schließen ganz einander ein,
sich nie ein Wort verhehlen!
Und Freud und Leid und Glück und Not
so miteinander tragen!
Vom ersten Kuss bis in den Tod
sich nur von Liebe sagen.
Besiegelung
Autor: Wilhelm Busch
Und hier besiegeln diese Zwei
sich dauerhafte Lieb und Treu.
Hoch ist der Liebe süßer Traum
erhaben über Zeit und Raum.
Das ist der Liebe heil'ger Götterstrahl
Autor: Friedrich von Schiller
Das ist der Liebe heil'ger Götterstrahl,
der in die Seele schlägt und trifft und zündet,
wenn sich Verwandtes zum Verwandten findet,
da ist kein Widerstand und keine Wahl,
es löst der Mensch nicht,
was der Himmel bindet.
Vermählung
Autor: unbekannt
Tatsächlich ist es kaum zu fassen,
wie gut die zwei zusammenpassen.
Sie sind, das ist uns allen klar,
fürwahr ein ideales Paar.
Drum jubeln wir aus vollen Kehlen:
Welch Glück, dass sie sich heut vermählen.
Der Stern
Autor: Cäsar Flaischlen
Wenn, wie ihr, zwei sich haben wirklich gern,
dann steht auch ihre Ehe unter einem guten Stern.
Wir wünschen euch jedenfalls nur Sonne
und nach jedem Wölkchen wieder Wonne!
Zeiten gibt es, da des Glücks zu viel und Zeiten, da es zu wenig.
Tage gibt es, da du Bettler bist und Stunden, in denen du König.
Lebensbahn
Autor: unbekannt
Mögen Euch, die sich verbunden
für die ernste Lebenszeit,
glücklich strahlen alle Stunden,
die der Himmel Euch verleiht.
Möge Gott die Stürme lenken,
dass sie Euch nichts haben an,
möge er Euch Frieden schenken
für die ganze Lebensbahn!
Wenn sich im tiefsten Herzensgrund
Autor: George Elgar Hicks
Wenn sich im tiefsten Herzensgrund
zwei Menschen still begegnen,
dann schließen sie den heil'gen Bund,
den Engel Gottes segnen.
Der einzige Moment genügt,
auf ewig sich zu kennen.
Und was sich so zusammenfügt,
vermag nur Gott zu trennen.
Zwei
Autor: unbekannt
Zwei Hände, zwei Ringe, ein Versprechen gegeben.
Zwei Körper, zwei Seelen, ein gemeinsames Leben.
Aus zwei wird eins und bleibt doch zwei –
gemeinsam, zusammen und dennoch frei.
Dass nimmer trübe Ungemach
Autor: Theodor Storm
Dass nimmer trübe Ungemach,
dass fern euch bleibe Not und Schmach,
dass nie ihr eine Träne weint,
dass stets in Liebe ihr vereint,
dass stets ihr aller Sorgen bar,
das wünsch' ich dem verlobten Paar!
Lustige Hochzeitsgedichte
Als eigener Vortrag auf einer Hochzeitsfeier oder auch als Gruß aus der Ferne eignen sich lustige Hochzeitsgedichte am besten. Witz und Humor bringen eine Hochzeitsfeier so richtig in Schwung. Eine besondere Fassung erhalten solch lustige Themen durch die Form des Gedichts - ob Paarreim oder Stabreim, das Gedicht verleiht dem Inhalt die erforderliche Seriosität.
Deshalb finden Sie lustige Gedichte zur Hochzeit in diesem Abschnitt in großer Anzahl und in unterschiedlicher Ausführung. Lustige Gedichte zur Hochzeit eignen sich für alle Gäste, ob sie mit dem Brautpaar verwandt, befreundet oder bekannt sind spielt dabei keine Rolle. Mit einem witzigen Gedicht lockern Sie die Stimmung auf jeder Hochzeit auf.
Warnung vor der Ehe
Autor: Wilhelm Busch
Sie hat nichts und Du desgleichen,
dennoch wollt Ihr, wie ich sehe,
zu dem Band der heil'gen Ehe
Euch bereits die Hände reichen.
Kinder, seid Ihr denn bei Sinnen?
Überlegt Euch das Kapitel!
Ohne die gehör'gen Mittel
soll man keinen Krieg beginnen.
Die besten Glückwünsche zur Hochzeit!
Die Ehe
Autor: Friedrich Wilhelm Glotter
Selbst die glücklichste der Ehen,
Tochter, hat ihr Ungemach;
selbst die besten Männer gehen
öfters ihren Launen nach.
Wer sich von dem goldenen Ringe
goldene Tage nur verspricht,
oh, der kennt den Lauf der Dinge
und das Herz des Menschen nicht.
Ehebund
Autor: unbekannt
Schließt du als Frau den Ehebund,
dann merke dir im Stillen:
Zum letzten Mal tat heute kund
der Mann den eignen Willen.
Von Stunde an regiert die Frau
und hat die Hosen an.
Und nun erzieht sie sich genau
so, wie sie will, den Mann.
Die Emanzipation
Autor: unbekannt
Unter einem Baldachin trägt er sie und sie nicht ihn,
denn so will's der alte Brauch.
Umgekehrt ging es zwar auch,
doch siegt hier die Tradition über Emanzipation.
An seine Schwester
Autor: Wolfgang Amadeus Mozart
Du wirst im Ehestand viel erfahren,
Was dir ein halbes Rätsel war,
Bald wirst du aus Erfahrung wissen,
Wie Eva einst hat handeln müssen,
daß sie hernach den Kain gebahr.
Doch Schwester, diese Ehstandsplichten
Wirst du von Herzen gern verrichten,
denn glaube mir, sie sind nicht schwer;
doch jede Sache hat zwo Seiten;
der Ehestand bringt zwar viele Freuden,
allein auch kummer bringet er.
Drum wenn dein Mann dir finstre Mienen,
die du nicht glaubest zu verdienen,
in seiner üblen Laune macht:
So denke, das ist Männergrille,
und sag: Herr, es gescheh dein Wille
bei Tag- und meiner bei der Nacht.
Ohne Liebe
Autor: unbekannt
Ohne Liebe kann der Mensch nicht sein,
darum bleibt keiner gern allein.
Denn zum Spatzerl gehört der Spatz,
und zum Schatzerl gehört der Schatz.
Und Ihr als Brautpaar seit so cool,
vor lauter Freude fall' ich gleich vom Stuhl!
Herzliche Glückwünsche zu Eurer Hochzeit von...
Die Bienlein
Autor: unbekannt
Die Bienlein Honig ha'n, damit sie uns ergötzen,
ein Stachel sie auch ha'n, damit sie uns verletzen;
darum das Bienlein ist ein sauersüßes Tier,
wer sich vorm Stachel fürcht, kein Honig find er hier.
Ein solches Bienlein ist der heilig Stand der Ehe,
da find sich Honigfreud, da find sich Sorg und Wehe:
Dies Bienlein sauersüß von Freud und Sorg gemacht,
Herr Bräutigam und Braut, dies sag ich euch, habt acht!
Die schlimmen Eheleut
Autor: Abraham a Santa Clara
Nicht also kürren und schorren die Ratzen,
nicht also schreien und gmauzen die Katzen,
nicht also pfeifen und zischen die Schlangen,
nicht also rauschen und prasseln die Flammen,
nicht also scheppern und kleppern die Rötschen,
nicht also plurren und schnurren die Prötschen,
nicht also wüten und heulen die Hund,
nicht also brüllet der Löwen ihr Schlund,
nicht also hauset und brauset das Meer,
nicht also stürmet ein kriegrisches Heer,
Nicht also reißet und tobet der Wind,
nicht also jammert ein schreiendes Kind:
wie zwei wankende, zankende, reißende,
beißende, weinende, greinende, mockende,
bockende, trutzige, schmutzige Eheleut.
Das Ehebarometer
Autor: unbekannt
In der Ehe gibt's ein Barometer,
das euch zeigt das täglich Wetter,
und damit ihr es sollt kennen,
werd' ich euch die Skala nennen:
Kriegt das Weibchen neue Kleider,
ist der Himmel klar und heiter.
Lässt der Mann sich nicht bewegen,
mit der Frau zum Tanz zu gehn,
gibt's gewalt'gen Tränenregen
und die Sonn' lässt sich nicht sehn.
Geht der Mann allein zum Bier,
steht der Sturmwind vor der Tür,
will er sich die Kehle feuchten,
gibt es starkes Wetterleuchten.
Wenn Freunde ihn besuchen wollen,
hört man dumpfes Donnergrollen.
Damit sich zeigt der Sonnenschein,
und die Luft sei klar und rein,
lasst uns jetzt die Gläser heben:
Hoch soll unser Brautpaar leben!
Hochzeitsgedichte für Kinder
Eine Hochzeit ist nicht nur für Erwachsene ein schöner Tag. Auch die Kleinsten unter uns freuen sich darauf und wollen auf ihre Art Anteil daran nehmen. Hochzeitsgedichte für Kinder eignen sich hierfür bestens. Feierliche Gedicht, die mit zarter Kinderstimme vorgetragen werden, dürften ein Highlight auf jeder Hochzeit sein. Doch worauf sollte man bei solchen Versen achten?
Der Wortschatz von Kindern ist noch lange nicht ausgereift. Mann sollte die Gedichte daher so einfach wie möglich formulieren. Da die Kleinen durch das alleinige Vortragen schon aufgeregt genug sind, sollten Gedichte zur Hochzeit für Kinder so kurz wie möglich sein. Es empfiehlt sich zudem, dem Nachwuchs etwas zu geben, woran er sich beim Aufsagen des Gedichtes festhalten kann. Wenn es nicht die Hand von Mama oder Papa sein kann, darf es gerne ein kleines Präsent sein, das im Anschluss an den kurzen Vortrag an das Brautpaar übergeben wird.
Hoch sollt Ihr leben
Autor: unbekannt
Wir haben Blumen mitgebracht
und stehen zum Gratulieren hier.
Wir haben uns extra fein gemacht,
sind wir nicht fast so schön wie Ihr?
Ihr seid die Hauptpersonen heut'
bei all den Hochzeitsgästen.
Und wer sich hier am meisten freut,
das wisst Ihr selbst am Besten.
Jetzt wollen wir mit einem Knicks
Euch unsere Sträuße geben
Dann rufen wir so laut es geht:
Hoch sollt Ihr beide leben!
Der kleinste Wicht
Autor: unbekannt
Ich bin hier der kleinste Wicht,
der Euch aufsagt ein Gedicht.
Ihr sollt immer glücklich sein,
Fotuna bringt Euch dies rosa Schwein!
Das liebe Paar
Autor: unbekannt
Alle Uhren ticken es,
alle Blumen nicken es,
und die Vögel singen laut,
Du bist eine schöne Braut.
Auch die Riesen und die Zwerge
in dem Tal und auf dem Berge
mit den Tieren all zusamm',
loben Deinen Bräutigam.
Aber auch gar alle Leute,
haben an euch große Freude
und Sie sagen: es ist wahr,
Ihr seid ein recht liebes Paar.
Kinderreim
Autor: unbekannt
Ich kann noch nicht
ein langes Gedicht
aufsagen laut:
Ich wünsche der Braut,
die mich anschaut,
und ihrem Mann,
so gut ich kann
Liebe und Segen,
auf all euren Wegen!
Der kleine Mann
Autor: unbekannt
Nun steh' ich hier als kleiner Mann,
der nicht so richtig dichten kann.
Hat die Mama nachgedacht,
schnell mir einen Vers gemacht,
und so hört nun, was ich sage:
Das Brautpaar lebe hoch für alle Tage!
Der eine Satz
Autor: unbekannt
Zu Eurer Hochzeit, dem schönen Fest, sag ich nur einen Satz:
Habt Euch so lieb, wie es nur geht, bis Euer Herz platzt!
Mit einem Knicks
Autor: unbekannt
Jetzt wollen wir mit einem Knicks
Euch unsern Strauß geben.
Dann rufen wir so laut es geht:
Hoch sollt Ihr beide leben!
Video mit Gedichten zur Hochzeit
Hinweis: Möchten Sie unser Werk teilen, klicken Sie einfach oben rechts im Video auf den Pfeil. Danke!
Gedichte im Wandel der Zeit
Bereits in der Antike was das Epithalamium (Brautlied) bei Hochzeitsfeiern bekannt und beliebt. Bei Römern und Griechen war es gar Brauch, vor dem Schlafgemach der frisch vermählten Gedichte in Liedform vorzutragen - mitunter die ganze Nacht hindurch. Als gewollte Abgrenzung zu der galanten höfischen Lyrik entstand im Mittelalter dann in Form von derben Zoten ein neuer Stil, der sich auch in bürgerlichen Kreisen durchsetzte. In Großbritannien gibt es eine lange Tradition, auch zynischer Reden in Versform. Im mittelhochdeutschen Sprachgebrauch etablierte sich alsbald die Strohkranzrede, die mitunter gespickt mit vulgären Andeutungen, das Brautpaar in Verlegenheit bringen sollte und inhaltlich explizit auf die Jungfräulichkeit der Frau anspielte. Hierbei wurde sogar der Strohkranz von jungfräulichen Mädchen feierlich durch den Ort getragen und der Braut zur Hochzeit überreicht.
Hochzeitsgedichte berühmter Lyriker
Viele namhafte Dichter haben sich mit dem Thema Hochzeit auseinandergesetzt. Einige davon stellen wir an dieser Stelle kurz vor.
- Der eingangs erwähnte Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ist gleich für mehrere Werke bekannt, die Braut und Bräutigam zur Hochzeit vorgetragen wurden. Bei einer in Weimar aufgeführten Strohkranzrede, an deren Aufführung er beteiligt war, ließ er einst den Text ändern, weil ihm die gebräuchlichen Zoten dann doch zu derb waren.
- Auch Wilhelm Busch (1832-1908) dichtete: "Hier durch Gebrötel und Gebrittel bereitet man die Zaubermittel in Töpfen, Pfannen oder Kesseln, um ewig den Gemahl zu fesseln. Lieb`s Gretchen! Halt dich wohlgemut, regiere mild- und koche gut." (Aus: ein Hochzeitsgedicht) Eine liebenswürdige Anspielung auf das Eheleben selbst. In einem anderen Vers bezieht sich Wilhelm Busch auf die Zeremonie vor dem Standesbeamten und lässt alle Anwesenden freudig rufen: "Dann ruft jeder freudiglich: Gott sei Dank sie mögen sich."
- Der große Dichter Christian Morgenstern (1871-1914) knüpft an die romantisch-galante Dichtkunst der Renaissance an: "Einen ganzen langen Abend muss ich fern dir, Liebster, weilen, küssend heimlich, ohne Ende, Deine Rosen an der Brust." (Aus: deine Rosen an der Brust).
Gedichte zur Hochzeit - eine wunderschöne Möglichkeit, um Glückwünsche auszusprechen
Die Hochzeit ist unumstritten der feierlichste Moment für jedes Liebespaar. Die Brauteltern, die Trauzeugen, Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen nehmen an der Hochzeit und der lange und mit viel Mühe geplanten Feier teil. Die Trauung wird zu einem intimen Moment des Glücks, wenn das Brautpaar im Kreise der vertrautesten Menschen sich gemeinsam seine Liebe zueinander eingesteht. Die Hochzeitszeremonie bildet den denkbar schönsten Rahmen, um durch vorgetragene Gedichte dem Ehepaar seine Glückwünsche auszusprechen und ihnen nur das Beste für ihr gemeinsames Eheleben zu wünschen. Gedichte zur Hochzeit können sinnlich, liebevoll oder aber auch mit Humor vorgetragen werden. Ein themenbezogener Vers erfreut nicht nur das Brautpaar, sondern sicher auch die übrigen Gäste.
Hochzeitsgedichte als Eheversprechen - Worte mitten ins Herz
Beinahe aus der Mode gekommen, erlebt es heute vielerorts eine Renaissance: das Eheversprechen. Hat sich ein Pärchen für den Bund des Lebens entschieden, bleibt bei vielen doch ein Gefühl der Unvollkommenheit zurück, wenn die Worte vor dem Standesbeamten ausgesprochen wurden. Paare, die in der heutigen Zeit mitunter schon vor der Ehe viele Jahre miteinander verbracht haben, haben sich sicherlich mehr zu sagen als ein bloßes "Ja!". Ein mündlich vorgetragenes, persönliches Eheversprechen erfordert sehr viel Herz und Mut. Auch hier wirkt die Magie der Poesie und bietet zugleich einige praktische Vorteile. Auf der Suche nach den passenden Reimen, um alle Wünsche in Worte zu fassen, greifen wir unweigerlich zu Synonymen. Schließlich ist ein Herz auf Schmerzreim nicht sonderlich griffig. Durch die solchermaßen durchdachte Wortwahl werden die Verse somit lebendiger als bei einem vorgetragenen Text. Zugleich helfen die Verse dabei, Hemmungen zu überwinden, weil Reime akzentuierter und klarer betont werden müssen. Je mehr sich der Vortragende auf die Betonung der Reime konzentriert, desto sicherer wird er.
Frivole Hochzeitsgedichte: Bitte erst bei der Feier!
Erfrischende Hochzeitssprüche kommen auf jeder Hochzeit gut an. Ein echter Klassiker bei jeder Hochzeitsfeier ist aber die lustige Rede des Brautvaters, des für seine Anzüglichkeiten bekannten Onkels oder der besten Freundin. Wortgewaltig, als Hochzeitsgedicht vorgetragen, werden die Zeilen zum Höhepunkt der Feierlichkeiten und enthüllen mitunter bewusst peinliche Details aus der Vergangenheit des Brautpaares. Während bei der Trauung selbst die ernsteren Töne gefragt sind, darf es hier durchaus auch etwas derber zugehen. Schließlich ist der erwartete oder befürchtete Vortrag oftmals der Auftakt zu der eigentlichen, fröhlichen Feier. Gedichte von Busch und Goethe, wie auch der vielen anderern Dichter, erfassen mit geschicktem Wortwitz die Höhen und tiefen des Ehelebens oder auch der viel rezitierten Hochzeitsnacht.
Besondere Worte für einen besonderen Tag
Bereits im Vorfeld der Eheschließung können Hochzeitsgedichte eine große Rolle spielen. Kurze Verse eignen sich hervorragend für Glückwünsche und zur Veredelung der Hochzeitseinladung. Aber auch auf Tischkarten oder der Hochzeitstorte hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck. Handschriftlich auf eine individuelle Karte übertragene Sprüche oder Verse bleiben im Gedächtnis und geben dem Gast das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. So schrieb Hermann Hesse (1877-1962): "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." Zahlreiche Gedichte von populären Dichtern, alten Philosophen und Schriftstellern eignen sich bestens als persönliche Note zur Hochzeit - etwa auf Karten, Menükarten oder Programmheften.
Tipps, um Hochzeitsgedichte selber zu schreiben
Zahlreiche Gedichte, sowohl von bedeutenden als auch von unbekannten Dichtern, beschäftigen sich mit der Hochzeit und dem Eheleben. Persönlicher ist es dagegen, das Brautpaar durch eigene Verse hochleben zu lassen. Eröffnen diese doch die Möglichkeit, detailliert auf die Betroffenen einzugehen. Selbst verfasste Gedichte zur Hochzeit sollten allerdings gut durchdacht sein. Hierbei gibt es einiges zu beachten:
- Zunächst stellt sich die Frage nach der Form des Gedichtes. Ein Gedicht zur Hochzeit, dessen Verse sich nicht reimen, kommt für viele nicht infrage, weil es sich "unecht" anhört. Dabei bietet diese Form zahlreiche Vorteile, gerade in Bezug auf die Freiheit im Umgang mit Wörtern.
- Reime hingegen sollten im gleichen Muster verlaufen. Hier ist sehr viel Kreativität gefragt, um sich nicht durch zu einfache Wortfolgen oder Phrasen in die Irre führen zu lassen.
- Wichtig ist die Verwendung von Synonymem, um unerwünschte Wortwiederholungen zu vermeiden.
- Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das sogenannte Versmaß. Denn: "Mit dem Dichten fängt man an, wenn man Silben zählen kann." Das Versmaß ist der Rhythmus, der dem späteren Gedicht seinen Klang verleiht.
- Die Reimfolge schließlich verleiht dem Gedicht einen roten Faden, der sich bis zum Ende durchziehen sollte. Ein Kreuz- oder auch Wechselreim, bei dem sich jede zweite Zeile abwechselnd reimt, eignet sich am besten für lange, wortreiche Verse. Ein einfacher Paarreim bietet sich für das zotige Hochzeitsgedicht an und erlaubt mit einfachen Schritten die Einbeziehung der Hochzeitsgäste.
- Geschickt platzierte Adjektive erwecken jeden Vers zum Leben und verzaubern somit die Zuhörer.
Fazit: Gedichte versüßen jede Hochzeit
Gedichte zur Hochzeit sind ein jahrhundertealter Brauch in unserer Kultur. Durch die Dichtkunst werden besondere Momente mit besonderen Worten geadelt und bleiben lange in Erinnerung derer, die sie hören durften. Wer anderen eine solche Freude bereiten darf und ihren Dank erfährt, kann sich glücklich schätzen. Fast alle großen Dichter haben sich bereits dem Thema der Hochzeit auseinandergesetzt und uns somit zahlreiche Werke hinterlassen, die uns durch ihre Zeitlosigkeit noch heute zum Lachen oder Weinen bringen. Schöne Gedichte sind wie das Plätschern eines Flusses: erbaulich für die Seele und greifbar lebendig. Zum Ende darf noch einmal Johann Wolfgang von Goethe zu Wort kommen: "Und war das Band, das euch verbunden, gefühlvoll, warm und heilig rein, so lasst die letzte eurer Stunden wie eure Erste heiter sein."